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Gemeindebrief Januar 2007
Liebe Leser & Leserinnen
Dem Schriftsteller und Kabarettisten Joachim Ringelnatz (1883-1934) wurde einmal folgende Frage gestellt:
„Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten?“
Ringelnatz überlegte einen Augenblick und meinte dann:
„Ich würde wahrscheinlich die paar ersten Nächte schlaflos verbringen. Darauf würde ich wohl tagelang ängstlich und kleinlich ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schmieden. Dann aber würde ich, hoffentlich, laut lachen und endlich den lieben Gott abends leise bitten, das neue Jahr göttlich selber zu machen.“
Manchmal wünschte man sich wohl, das neue Jahr „machen“ und bestimmen zu können. Aber könnte man es so göttlich regieren wie Gott selbst—ohne Selbstsucht und unausgereifte Ideen? Könnten wir es besser machen als unser Schöpfer, der Herr über Raum und Zeit?
Ich bin froh, dass wir das neue Jahr getrost in Gottes gute Vaterhände legen dürfen. Und ich bin froh, dass seine hoffnungsvollen, ermutigenden Verheissungen auch in diesem Jahr mit uns gehen. So auch die Verheissung der diesjährigen Jahreslosung:
Gott spricht: Siehe, ich will Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr‘s denn nicht? (Jesaja 43,19)
Was soll man da noch selber regieren?
Ihre Pfarrfamilie Huber